Gardasil® 9 wirkt gegen insgesamt neun HPV-Typen.
In Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) die HPV-Impfung für Mädchen und Jungen zwischen 9 und 14 Jahren.
Die Krankenkassen übernehmen die Kosten.
Den Impfstoff erhalten junge Mädchen (oder Jungen) bis 14 Jahre heute in nur zwei Einzelimpfungen im Abstand von sechs Monaten.
Ab dem Alter von 15 (Cervarix®und Gardasil® 9) sind drei Einzelimpfungen vorgesehen.
Die zurzeit verfügbaren Präparate werden in die Muskulatur des Oberarms oder des Oberschenkels gespritzt.
Die Impfstoffe selbst lösen keine Infektion aus: Sie enthalten keine vollständigen Viren, sondern nur leere Virushüllen.
Bei Mädchen und Frauen lässt sich durch eine HPV-Impfung die Rate von Zellveränderungen am Gebärmutterhals deutlich senken. Damit sinkt voraussichtlich auch die Wahrscheinlichkeit, dass diese Zellveränderungen zunächst zur Krebsvorstufe und dann zu Krebs werden. Wissenschaftler und Ärzte gehen davon aus, dass die Impfung langfristig zu einer Senkung der Krebsrate führen wird.
Impfung: Kein Ersatz für Früherkennung
Wichtig: Auch für geimpfte Frauen bleibt die "Krebsvorsorge" weiterhin wichtig.
Einen hundertprozentigen Schutz vor Gebärmutterhalskrebs bieten die Impfstoffe nicht.
HPV 16 und HPV 18 sind die wichtigsten Hochrisiko-Varianten. Sie lassen sich im Gewebe von sieben von zehn Frauen mit Gebärmutterhalskrebs nachweisen.
Drei von zehn Patientinnen sind aber nach heutigem Kenntnisstand durch eine Infektion mit anderen HPV-Typen erkrankt. Ob sich die Situation ändern wird, wenn mehr Mädchen mit dem Neunfachimpfstoff geschützt werden, ist noch nicht absehbar.
Aus diesem Grund sollten auch geimpfte Frauen weiter regelmäßig die Früherkennungsuntersuchungen beim Frauenarzt wahrnehmen.
Wie lange der Impfschutz anhält, nachdem man alle Impfdosen erhalten hat, ist noch nicht bekannt. Darauf weist das Robert Koch-Institut hin. Die Studien laufen noch nicht lange genug, um beurteilen zu können, ob und wann eine Auffrischimpfung nötig ist.
Nach bis zu neun Jahren Nachbeobachtungszeit hielt der Impfschutz in Studien bei geimpften Frauen noch an. Da die Impfung ein sogenanntes Impfgedächtnis hervorruft, kann man davon ausgehen, dass der Impfschutz noch wesentlich länger anhält. Die Autoren der aktuellen Leitlinie gehen sogar von mehr als 20 Jahren aus. Die Impfung schützt also deutlich länger und besser als eine überstandene natürliche Infektion.
Geschlechtsverkehr mit einem HPV-infizierten Partner birgt immer das Risiko einer Ansteckung. Wer nicht bis zum Abschluss der Impfserie auf Geschlechtsverkehr verzichten möchte, sollte zwischenzeitlich Kondome verwenden. Diese schützen jedoch nicht hundertprozentig vor einer HPV-Infektion.
Nein, sagen die aktuell verfügbaren Leitlinien.
.Junge Mädchen, die bereits sexuell aktiv sind und sich möglicherweise infiziert haben, müssen zwar damit rechnen, dass die Impfung bei ihnen nicht mehr wirkt.
Selbst wenn eine Infektion mit einem der HPV-Typen bereits vorliegt, könnte eine Impfung aber trotzdem noch Schutz vor den anderen Unterformen bieten.
Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO)Die STIKO empfiehlt die HPV-Impfung für Mädchen von 9 bis 14 Jahren. Noch nicht geimpfte Mädchen können die Impfung bis zum Tag vor ihrem 18. Geburtstag nachholen.
Die deutsche STIKO folgt mit ihrem Impfplan der Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation WHO: Eine Ansteckung ist schon beim ersten sexuellen Kontakt möglich, und nicht wenige junge Menschen sind bereits sehr früh sexuell aktiv. Daher sollte der vollständige Impfschutz ebenfalls möglichst früh erzielt werden. Rein statistisch sinkt der Nutzen der Impfung umso stärker, je älter die Zielgruppe ist.